Der Devisenmarkt ist der größte und liquideste Finanzmarkt der Welt. Hier wird eine Vielzahl von Währungspaaren gehandelt, von denen jedoch bei weitem nicht alle für Trader von Belang sind. Die meisten spekulierenden Marktteilnehmer nutzen die Hauptwährungspaare, um Gewinne zu erzielen. Welche die Währungspaare sind, die am meisten gehandelt werden, und die Gründe dafür, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Bild: Die Hauptwährungen im Devisenhandel sind nicht nur für Anfänger am besten für das Trading geeignet.
Das gesamte Handelsvolumen auf dem Forex-Markt belief sich im Jahr 2016 auf 5.088 Mrd. US-Dollar – pro Tag. Das ist eine unvorstellbare Größenordnung und zeigt auf, wie wichtig der Handel mit Devisen ist. Die Liquidität kann man sich beim Trading zunutze machen, wenn man mit den Währungspaaren handelt, die für den meisten Umsatz verantwortlich sind – auch wenn es natürlich immer einer guten Strategie bedarf. Die Devisenpaare lassen sich nach ihrer Handelshäufigkeit in drei Gruppen einteilen:
- Majors: Währungspaare, die am meisten gehandelt werden
- Minors: Währungspaare, die ein geringeres Handelsvolumen aufweisen; in der Regel ohne US-Dollar
- Exotics: selten gehandelte Währungspaare; häufig bestehend aus einer Hauptwährung und einer Währung aus einem Schwellenland oder einem aufstrebenden Entwicklungsland
Major Currencies
Die Währungen von starken Wirtschaftsnationen und Ländern mit wichtigen Finanzmärkten stellen die „major currencies“, die Hauptwährungen, dar. Zu diesen Währungen zählen der Euro, der US-Dollar, das britische Pfund und der japanische Yen. Auch der Schweizer Franken wird aufgrund seiner spezifischen Bedeutung für den Finanzmarkt häufig zu den Hauptwährungen gezählt. Zu den wichtigsten Nebenwährungen zählen Devisen aus rohstoffreichen Ländern wie Kanada und Australien.
Beim Forex Trading sehen die gängigsten Währungspaare wie folgt aus:
- EUR/USD: Euro und US-Dollar
- USD/JPY: US-Dollar und japanische Yen
- GPD/USD: Britische Pfund und US-Dollar
- USD/CHF: US-Dollar und Schweizer Franken
- USD/AUD: US-Dollar und Australischer Dollar
- USD/CAD: US-Dollar und Kanadischer Dollar
Das wichtigste Währungspaar bleibt nach wie vor EUR/USD. Auch wenn sich die Anteile verschoben haben, steht der Kauf und Verkauf dieses Paares mit 23 % des Handelsvolumens an erster Stelle. Mit 17,7 % steht knapp dahinter das Paar USD/JPY. Noch 9,2 % gehen auf das Konto von GPD/USD und mit 3,5 % ist der Handel mit USD/CHF bereits etwas abgeschlagen. Dieses Währungspaar wurde in den letzten Jahren sogar vom Handel mit den Nebenwährungen überholt (siehe Tabelle). In der Folge erläutern wir die wichtigsten Währungspaare genauer.
Tabelle: Anteile der wichtigsten Währungspaare am Handelsvolumen des Devisenhandels.
Die Weltwährung US-Dollar
In der globalen Finanzwelt hat der US-Dollar eine spezielle Rolle. Er gilt als Weltwährung, weil die meisten internationalen Transaktionen mittels US-Dollar abgewickelt werden, und ist ebenfalls die wichtigste Reservewährung. Der Goldpreis wird in US-Dollar festgesetzt und auch der Handel der OPEC-Staaten mit Öl wird in der US-amerikanischen Währung durchgeführt. Diese Faktoren machen den US-Dollar zur wichtigsten Währung der Welt, weshalb der US-Dollar auch am Großteil des Devisenhandels beteiligt ist.
EUR/USD
Dass das Währungspaar bestehend aus Euro und US-Dollar das am meisten gehandelte Paar ist, liegt außerdem an der Stärke der Volkswirtschaften, die die beiden Währungen repräsentieren. Während die Mitgliedsländer der EU für 16,7 % (2016) des globalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich sind, entfallen 15,5 % auf die USA. China erreicht mit 17,8 % zwar einen höheren Wert, da der Chinesische Yuan, auch als Renminbi bekannt, aber an den US-Dollar gebunden und nicht völlig frei handelbar ist, spielt er auf dem Forex-Markt nur eine untergeordnete Rolle.
USD/JPY
Der japanische Yen gilt als wichtigste asiatische Währung. Aufgrund der wirtschaftlichen Stärke Japans – Platz vier der Länder mit dem größten Anteil am globalen BIP noch vor Deutschland – und den kräftigen Handelsbeziehungen mit den USA und Europa, aber auch anderen asiatischen Ländern, müssen zahlreiche Unternehmen ihre lokalen Währungen in Yen umtauschen und umgekehrt. Aufgrund dessen ist das USD/JPY-Paar eines der meistgehandelten Währungspaare auf dem Forex-Markt.
GPD/USD
Das Britische Pfund spielt auf den globalen Finanzmärkten eine wichtige Rolle. Als Großbritannien noch Welt- und führende Wirtschaftsmacht war, galt das Britische Pfund als Reservewährung. Aber auch heute noch gehört Großbritannien zu den wirtschaftlich stärksten Ländern der Welt und auch die Währung hat weiterhin einen hohen Stellenwert. Der Anteil des Finanzsektors am BIP liegt in Großbritannien bei über 10 %, so dass die Finanzmärkte eine große Rolle in der britischen Wirtschaft spielen. Dies ist ebenfalls ein Grund, weshalb mit dem Währungspaar GPD/USD rege gehandelt wird.
USD/AUD
Die wichtigsten Nebenwährungen sind die sogenannten „commodity currencies“ („Rohstoffwährungen“). Dazu gehört Australien aufgrund seiner reichen Rohstoffvorkommen an Gold, Kohle, Aluminium und Eisen. Darüber hinaus existiert ein großer landwirtschaftlicher und ein Dienstleistungssektor. Aufgrund der isolierten geographischen Lage und der geringen Bevölkerungszahl ist Australien darauf angewiesen, zahlreiche Güter zu importieren. Der weltweite Handel führt auch auf dem Devisenmarkt zu einem hohen Handelsvolumen des Paares USD/AUD.
USD/CAD
Kanada kann ebenfalls mit reichhaltigen Rohstoffvorkommen (Erdgas, Öl, Holz) aufwarten, weshalb der Kanadische Dollar auch zu den „commodity currencies“ zählt. Der wichtigste Handelspartner der Kanadier ist aufgrund der geographischen Lage selbstredend die USA. Da die meisten Exporte aus Kanada an den direkten Nachbarn gehen, haben wirtschaftliche Veränderungen in den USA auch große Auswirkungen auf Kanada. Ein geringes Wirtschaftswachstum in den USA kann beispielsweise die Exportzahlen Kanadas negativ beeinflussen.
USD/CHF
Auf den Kapitalmärkten hat auch der Schweizer Franken eine große Bedeutung. Der Schweizer Franken wird allgemein als „sicherer Hafen“ angesehen, weil die Schweiz für ihre politische Neutralität sowie ihr stabiles und diskretes Bankwesen bekannt ist. Viele Investoren halten Teile ihres Portfolios in Schweizer Franken und es ist nicht ungewöhnlich, dass Anleger ihr Kapital während internationalen Krisenzeiten in Schweizer Franken umwandeln.
Forex.de-Empfehlung
Da die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen in den Ländern der Hauptwährung grundsätzlich stabil sind, eignen sich die „major currencies“ am besten für das Forex-Trading. Zwar ergeben sich auch bei anderen Währungen Trading-Chancen, aber vor allem Einsteiger gehen ein geringeres Risiko ein als mit den weniger frequentierten Währungen.
Auch die technische Analyse der Hauptwährungen stellt sich als einfacher dar, da weniger unerwartete Kursschwankungen auftreten. Darüber hinaus sorgt die hohe Liquidität bei den wichtigsten Devisenpaaren für eine stetige Verfügbarkeit von Angebot und Nachfrage. Falls Sie genauer wissen wollen, wie der Devisenhandel funktioniert, finden Sie hier alles Wichtige.
Infografik: Währungspaare in der Übersicht. Infografikquelle: forex.de